Bewerbermarkt Blog

Bewerbermarkt – wie begeistern Sie neue Talente?

Laut der neuen Studie von softgarden, bei der über 3.500 Personen befragt wurden, sind über zwei Drittel der Bewerber:innen freiwillig auf Jobsuche, um sich beruflich zu verbessern. Die Zahl der Personen, die aufgrund von Kündigung unfreiwillig einen neuen Job finden müssen, ist von Mitte 2022 bis Anfang 2023 nur um 1,4% gestiegen.

Es zeigt sich: Auch 2023 haben wir es mit einem Bewerbermarkt zu tun. Die Zahl der offenen Stellen übersteigt die Zahl der potenziellen neuen Mitarbeiter:innen. Wer die Perspektive von Bewerber:innen einnimmt, versteht die Bedürfnisse und Wünsche besser und bereitet sich somit optimal für das Recruiting 2023 vor.  

Wir fassen die für Sie die drei wichtigsten Handlungsfelder zusammen.

 

Der Wunsch nach Sinnhaftigkeit

Unabhängig von Alter, Geschlecht oder Schulbildung: Rund 84% der Befragten würden trotz Lottogewinn weiterhin arbeiten. Die Arbeit stiftet Sinn, auch außerhalb der Vergütung.

Diese Sinnhaftigkeit sieht für jede:n anders aus. Für die einen ist es das Gefühl, etwas leisten zu können und sich nicht zu langweilen. Für die anderen ist es das Gemeinschaftsgefühl mit den Kolleg:innen, oder das Beitragen zu einem positiven Unternehmenszweck.

Arbeitgeber können diesen Wunsch nach Sinnhaftigkeit für ihren Recruiting-Prozess und für die generelle HR-Arbeit nutzen. Wenn Mitarbeiter:innen spürbar etwas leisten und ihr Wissen anwenden können, führt dies zu einer höheren Zufriedenheit und räumt zugleich Langeweile aus dem Weg. Sie decken somit direkt drei wichtige Sinnmotive für Mitarbeiter:innen ab.

Setzen Sie deshalb Bewerber:innen auf die Stellen, die tatsächlich passen und trauen Sie ihnen etwas zu. Fordern Sie Ihre Mitarbeiter:innen durch spannende Projekte und interessante Weiterbildungen. Thematisieren Sie in Stellenanzeigen und Gesprächen Ihre Maßnahmen und Möglichkeiten innerhalb des Unternehmens und sprechen Sie somit wertvolle neue Kandidat:innen an.

 

Selbstbewusstes Auftreten auf dem Arbeitsmarkt

Sind Bewerber:innen Kunden oder Bittsteller? Hier zeigt sich eine Ambivalenz: Einerseits treten viele bescheiden und eher vorsichtig auf, andererseits gibt es einige Kandidat:innen, die selbstbewusst an die Bewerbungsphase herangehen und ihre eigenen Erwartungen klar kommunizieren. Letztere Gruppe wird voraussichtlich weiter wachsen, denn immer mehr Bewerber:innen sehen: Sie können zwischen mehreren Jobs wählen und müssen sich nicht mit allem zufrieden geben.

Interessant ist zudem, wie die Jobsuche wahrgenommen wird. Auch wenn es einen Anteil von rund 30 Prozent gibt, der die Jobsuche als eher anstrengend oder unangenehm empfindet, so ist der überwiegende Anteil mit Begeisterung dabei. Dieser größere Anteil hat Spaß, auch wenn es gelegentlich anstrengend ist, oder vergleicht die Jobsuche mit einem Kribbeln im Bauch beim Kennenlernen eines neuen Partners oder einer neuen Partnerin.

Treten Sie Kandidat:innen auf Augenhöhe entgegen und sorgen Sie für einen angenehmen, zügigen und interessanten Bewerbungsprozess. Versuchen Sie die Person kennenzulernen und nicht nur Ihre Checkliste abzuarbeiten. Außerdem können Sie Vorstellungsgespräche in einer entspannteren Atmosphäre abhalten und somit den Spaß am Bewerbungsprozess fördern.

 

Können Stellenanzeigen begeistern?

Rund ein Viertel der Bewerber:innen ist von Stellenanzeigen und den dort aufgeführten hohen Anforderungen oft abgeschreckt. Unternehmen wiederum investieren viel Zeit in die Formulierung von Anforderungen, Benefits und Argumenten für die gesuchte Zielgruppe.

Hinterfragen Sie aber einmal kurz, welchen Stellenwert eine gute Stellenanzeige denn wirklich für Bewerber:innen hat und wie ausschlaggebend sie für die Entscheidung für oder gegen eine Bewerbung ist. Sie werden schnell merken: Kaum einer wird sich ohne einen Blick auf Ihre Online-Präsenz bewerben. Dort können Sie sich präsentieren, positionieren und für die Stelle und das Unternehmen begeistern. Nutzen Sie hierfür Bilder, Videos und erzählen Sie die Geschichten aus Ihrer Firma.

Wenn es Ihnen gelingt, mit Ihren Inhalten Neugierde zu wecken, Ihre Werte vermitteln und Lust auf eine Mitarbeit in Ihrem Team machen, dann wird die Formulierung der Stellenanzeige sehr schnell in den Hintergrund rücken und sicherlich nicht ausschlaggebend dafür sein, ob Bewerber:innen ihren Lebenslauf absenden.

 

Ein Perspektivwechsel lohnt sich

Dass Sie nicht einfach abwarten können und die Bewerber:innen von selbst zu Ihnen kommen, ist Ihnen sicher bereits bewusst. Wenn Sie deren Perspektive jedoch bewusst in Ihre Recruiting-Strategie einbeziehen, dann wird die Ansprache und das Überzeugen um einiges leichter.

Wollen Sie nun noch tiefer in das Recruiting-Jahr 2023 einsteigen? Dann lesen mit unserem Blogbeitrag zu den Recruiting-Trends weiter: Recruiting 2023 – Tipps und Herausforderungen