Auf dem Arbeitsmarkt gibt es zahlreiche qualifizierte Absolvierende aus Universitäten und Hochschulen – aber auch etliche Unternehmen, die passende Talente suchen. Der Kampf um Aufmerksamkeit beginnt. Doch wie können es Unternehmen schaffen, in diesem Dschungel von Stellenanzeigen mit ihren eigenen hervorzustechen? Erfahren Sie hier, was sich Studierende in Stellenausschreibungen wirklich wünschen und optimieren Sie somit Ihr Campus Recruiting.
Die Basics sind klar – aber was muss sonst noch in eine Stellenanzeige?
Es gibt zahlreiche Ratgeber, die sich mit Stellenanzeigen befassen, weshalb die Grundlagen den meisten Recruiter:innen bereits klar sind. Informationen zum Unternehmen, zur Stelle und zu den Anforderungen – diese Punkte werden mittlerweile zuverlässig in Anzeigen mit aufgenommen. Dies ist eine sehr positive Entwicklung, da ein Vergleich von Stellenausschreibungen für Bewerber:innen somit leichter möglich ist – doch wenn es zu einem neuen Standard wird, wie können Sie dann mit Ihren Stellenangeboten noch auffallen? Gerade bei der Rekrutierung von Studierenden gibt es interessante und relevante Weiterentwicklungen.
Arbeitsformen, die vor ein paar Jahren noch gar nicht weit verbreitet gewesen waren, gehören nun zur Normalität. Die Mobilitätsbereitschaft hat sich verändert, die Erwartungen von Studierenden an Unternehmen ebenfalls. Zwangsläufig sollte sich also auch an der Herangehensweise zum Erstellen von Stellenausschreibungen etwas ändern. Im Folgenden finden Sie wichtige Themen, die Sie bei zukünftigen Ausschreibungen angehen sollten. Eine Übersicht zur Gedankenstütze im Nachgang, inklusive der erwähnten Basics, finden Sie als PDF-Datei am Ende des Beitrags.
Wen suchen Sie eigentlich? Sprechen Sie diese Personengruppe gezielt an!
Ratgeber können Ihnen nur allgemeine Tipps geben, die individuelle Umsetzung liegt bei Ihnen. Durch Ihr Wissen über Ihr Unternehmen und die Abteilung, in der eine Stelle freigeworden oder geschaffen worden ist, können Sie Ihre Recruiting-Maßnahmen passgenau ausrichten. Sie suchen einen Berufseinsteiger, der in einem sehr kreativen Team arbeiten soll? Dann signalisieren Sie das bereits mit Ihrer Ausschreibung.
Sie können im Text die Ansprache „Du“ wählen, die Formulierungen eher locker gestalten und auch mit Bildern und/oder Videos arbeiten. Je nach Branche oder Bereich passt etwas anderes: Entwickler:innen fühlen sich oft eher bei kurzen Stellenausschreibungen mit allen Informationen zu der Hard- und Software abgeholt, Marketing Manager:innen hingegen bevorzugen meist eine kreativere Ansprache. Diese Liste lässt sich endlos weiterführen. Hören Sie sich einfach um: Welche Ausschreibungen würden Ihre Kolleg:innen in den jeweiligen Abteilungen präferieren? Wer seine Inhalte auf die Zielgruppe ausrichtet, gewinnt nicht nur passende Kandidat:innen, sondern spart sich zudem das Sichten von Bewerbungen, bei denen sofort erkennbar ist, dass etwas ganz anderes erwartet wird.
Konkretere Beschreibung der Aufgaben
Früher waren Jobprofile meist recht eindeutig: Es gab eine Ausbildung und dann einen konkreten Beruf. Da sich die Arbeitswelt jedoch weiterentwickelt hat, gibt es nicht mehr nur noch den einen Beruf, der nach dem Studium ergriffen werden kann. Den Studierenden und Absolvierenden stehen etliche Optionen offen, insbesondere wenn sie breitaufgestellte Studiengänge wie Betriebswirtschaftslehre oder auch Geisteswissenschaften gewählt haben.
Aus diesem Grund sollten Sie sich nicht nur auf den Stellentitel und auf eine grobe Beschreibung der Aufgaben verlassen. Werden Sie konkret. Wie kann ein Arbeitstag bei Ihnen ablaufen? Welche Projekte stehen an? Welche Tätigkeiten werden in dieser Stelle erwartet?
Es gibt etliche Fragen, die Sie sich hier stellen können. Seien Sie sich bewusst: Sie können sich unter „Mitarbeit bei spannenden Projekten“ oder „Laufende Prozesse analysieren“ etwas vorstellen, da Sie selbst im Unternehmen sind. Diese Informationen reichen für Bewerbende hingegen nicht aus. Welche spannenden Projekte sind das denn und was bedeutet Mitarbeit? Oder um welche Prozesse handelt es sich konkret? Wird es eine Analyse von abteilungsintern Abläufen bedeuten, oder sind es Prozesse die Kunden betreffen?
Versuchen Sie sich in die Position der Bewerbenden hineinzuversetzen und bei Ihren übergreifenden Formulierungen stets einen kleinen Schritt mehr in die Tiefe zu gehen. Interessent:innen können sich somit besser vorstellen, was sie bei Ihnen erwartet und Vorstellungsgespräche können zielgerichteter geführt werden.
Anforderungsprofil – Wunsch oder Must-have?
Sie suchen selbstverständlich den idealen Kandidaten oder die ideale Kandidatin. Die Realität sieht meist etwas anders aus: Niemand erfüllt alle Kriterien zu hundert Prozent. Besprechen Sie deshalb unbedingt im Vorfeld mit dem Team und den zuständigen Personen, welche Anforderungen tatsächlich ein Must-have sind und welche lediglich wünschenswert wären. Unterscheiden Sie auch in Ihren Stellenausschreibungen ganz genau zwischen diesen zwei Kategorien. Somit werden potenziell interessante Kandidat:innen nicht durch zu hohe Anforderungen abgeschreckt, weil sie vielleicht „nur“ 90 Prozent erfüllen. Sie eröffnen sich Türen zu diesen 90 Prozent passenden Personen, die durch eine kurze Einarbeitung schnell 100 Prozent passend werden können.